Erodieren ist ein präzises Bearbeitungsverfahren, bei welchem elektrisch leitende Materialien wie z.B. Aluminium, Kupfer, Messing und Stahl durch elektrische Entladung (im Speziellen: Elektroerosion bzw. Funkenerosion) abgetragen werden. Das Werkstück wird im Erodierprozess nicht vom bearbeitenden Werkzeug berührt und kommt überall dort zum
Einsatz, wo höchste Präzision und enge Toleranzen notwendig sind.
Bei entsprechender Werkstoffhärte sind gängige Zerspanungsverfahren weniger geeignet. Das Erodieren ermöglicht präzise Resultate mit feinsten Konturen/Radien, komplexen Geometrien und schmalen Schnittbreiten. Typische Anwendungsgebiete sind der Werkzeug- und Formenbau, Prototypenbau, Motoren-/Fahrzeugbau, Maschinenbau uvm.
DIE ERODIERVERFAHREN
Es gibt zwei unterschiedliche Erodierverfahren: das Drahterodieren und das Senkerodieren.
Beim Drahterodieren erfolgt das Abtragen des Materials am Werkstück durch einen Messingdraht, genauer gesagt durch elektrische Entladungen zwischen Werkstück und Draht, die als Elektroden fungieren. Hierbei nähern sich beide in einem sogenannten Dielektrikum, also einem isolierenden Medium, einander so nah an, bis ein Funkenübertrag stattfindet. Die elektrische Energie erzeugt punktuell eine so große Wärme, dass das Material aufschmilzt, verdampft und somit abgetragen wird. Durch die exakte numerische Steuerung des Drahtes bei diesem Vorgang, entsteht schließlich die gewünschte Form des Werkstücks.
Das Senkerodieren funktioniert etwas anders. Zwar entstehen auch hier Entladungen zwischen den Elektroden in einem Dielektrikum, allerdings kommt beim Senkerodieren kein Draht zum Einsatz, sondern eine Elektrode aus Kupfer oder Graphit, welche annähernd die Negativform der zu erzeugenden Oberfläche des Werkstücks besitzt. Die Bewegung in der Z-Achse führt der bewegliche Maschinenkopf der Erodiermaschine aus, während die Bewegungen in der X- und Y-Achse durch den Maschinentisch erfolgt. Das Verfahren wird zumeist im Werkzeug- und Formenbau, etwa zur Herstellung von Biegestempeln, Gesenken und Gießformen angewandt.
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